Mittwoch, 12. Januar 2011

PRO und CONTRA


Das Filzen habe ich bei Bruno Bujak gelernt. Er ist ein praktischer- eher technisch begeisterter Filzer. Leider unterrichtet er nicht mehr, hat aber mehrere Handbücher zum Filzen von Hüten, Rucksäcken und mehr herausgegeben. Diese sind ganz nach seiner Art sehr wissenschaftlich angelegt. Und doch, oder vielleicht gerade deshalb waren die ersten beiden Kurse für mich super wichtig. Ich habe in dieser kurzen Zeit nicht nur gelernt Wolle zu legen, sondern auch Hintergrundwissen hat er uns so nebenbei vermittelt. Noch heute erinnere ich mich an einiges- es ist nun schon fast 10 Jahre her!
Zum Beispiel haben wir die ausgelegte Wolle mit einem Gazetuch- ich nehme dafür Mückenschutznetze- abgedeckt, naß gemacht, umgedreht usw. Ich will damit sagen, noch heute arbeite ich am Liebsten mit diesen Netzen. Man bleibt mit den Händen nicht an der Wolle  hängen, man kann die Wolle durch das Netz befeuchten und einseifen und natürlich anfilzen. Aber Vorsicht! Wenn man zu kräftig, zu lange arbeitet, hat man die Wolle schnell durch die kleinen Löcher gezogen und sie hängen am Tuch fest. Das kann man leicht wieder lösen, ist aber ganz klar ein Nachteil. Arbeitet man später mit dem selben Tuch auf einer weißen Fläche- tja, ganz schlecht. Die bunten Haare findet man nachher überall.
Daher benuzen viele Noppenfolie. Das heißt, die Wolle muß aber vorher naß und seifig gemacht werden, dann kann man prima mit den Noppenfolie anfilzen und umdrehen- nichts von den Fasern bleibt hängen. Aber wie kommt die Seife in die Wolle? Mit einem Gazetuch. Dieses wird dann wieder weggenommen. Und wenn ich große Teile filze, brauche ich auch große Noppenfolie! Das saubermachen dieser und das Trocknen ist nicht nur umständlich sondern auch eine feuchte Angelegenheit. Im Sommer geht es prima draußen, aber dafür muß das nasse Zeug erst mal nach draußen kommen.
Ich könnte noch viele Dinge aufzählen, z.B. noch, das die Folie irgendwann anfängt zu stinken! Durch Reste von der Seifenlauge entsteht ein widerlicher Geruch....
Deshalb arbeite ich nach wie vor am Liebsten mit Gaze. Diese werfe ich ab und zu in die Waschmaschine, zupfe die Wolle herrunter und benutze manche schon seit vielen Jahren.

3 Kommentare:

  1. hallo anja,
    ach ,ich mach's doch genau gleich.....! klar "nerven" die wollfuselchen ab und zu, aber ich hab auch die erfahrung gemacht, dass die gar nicht soooo schnell von der gaze abkommen und sich mit meiner neuen filzarbeit verbinden wollen.....nur weisse wolle, das geht nicht, genau dann wollen die wollfuselchen nämlich weg von der gaze auf meine jungfräulich-weisse wolle!!!
    aber eben.... ab und zu waschmaschine und die letzten noch abnehmen und schon ist die gaze wieder im einsatz!
    ich mag es eben auch, dass ich so die wolle recht gut spüre, mit noppenplastic geht das nicht.

    liebe filzergrüsse aus der schweiz,
    monica / filz-t-raum.ch

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  2. Huhu, ich seife nur ein mit der Gaze und filze dann mit einer relativ kleinen Folie nach und nach an, oder dann direkt mit der Hand. dann gibt es kein Fuselproblem!
    LG,
    frauke

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  3. liebe anja, ein schnelles grüßle - sag mal, machst du auch mit beim fasertausch 2011 - wäre doch nett!

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