Montag, 5. März 2012

Legasthenie, Davis und ???

Habt ihr schon mal was von der Davis Therapie gehört? Das ist eine ganz besondere Therapie für legasthenisch begabte Kinder.
Eine Woche Intensivtraining liegt hinter uns. Mein Sohn mußte Übungen mit Kooshbällen machen, welche auch jetzt zum täglichen Programm gehören, er stand auf einem Rola Bola Brett, das ist ein Roll/ Balancebrett mit einer dicken Rolle unter dem Brett, und hat gelesen! Also ausbalancieren und gleichzeitig lesen. Und er musste kneten! Ein ganz besonderer Schwerpunkt in dieser Therapie ist es, bildlose Wörter mit Knete bildhaft darzustellen. Sogenannte Auslösewörter, Wörter ohne Bild, wie: der, die, das, unter, um, ich, du.... usw. werden erst im Duden nachgeschlagen, die Definition heraus geschrieben und besprochen und anschließend mit Knete in ein Bild gebracht. Mein Sohn hat dafür unglaublich viel Kreativität und die nötige Begeisterung! Diese "Arbeit" fällt ihm also ziemlich leicht. Ich hoffe, dass er das jeweilige Bild behält und dadurch die Wörter später im Text zuordnen kann! Also nicht mehr über sie stolpert, diese bildlosen Wörter ihn verunsichern.



Super eindrucksvoll war die Erarbeitung der Satzzeichen! Veit hat vorher ohne Punkt und Komma gelesen. Wenn er Texte geschrieben hat, dann waren auch dort Die Satzzeichen Mangelware. Nun hat er sie sich mittels der Knete erarbeitet und weiß nun, was die Stimme beim Vorlesen macht, wenn sie an ein Punkt, Ausrufe- oder Fragezeichen kommt. Beim Schreiben fehlt noch die Übung, aber auch da bin ich zuversichtlich.



Ronald D. Davis, der amerikanische Betroffene, der diese Lernstrategie entdeckt und verfasst hat, schreibt in seinem Buch "Legasthenie als Talentsignal": "Einen Satz zu lesen und ihn gleichzeitig nonverbal zu denken ruft legasthenische Symptome hervor. Das Bild von der Bedeutung eines Satzes entfaltet sich, während wir lesen. Die  Entwicklung des Bildes eines Satzes wird aber jedesmal unterbrochen, wenn ein unbekanntes oder ungenügend verstandenes Wort auftritt,.... " Je öfter der Legastheniker auf solche Wörter stößt, um so unklarer wird sein Bild vom Satz, vom Text. Die Konzentration steigt, da er sich sehr anstrengt, sich an diesen Leerstellen vorbeimogelt. Mit zunehmender Verwirrung, die ihn überwältigt, erreicht er seine Toleranzschwelle. Er wird desorientiert.
 Eine schöne Übung ist auch "das Bild am Satzzeichen". Man liest also einen Satz. Und davon macht man sich nun ein Bild, fotografiert das geschriebene, aber nicht mit Buchstaben. Nach Stunden kann der Bilddenkende, legathenische Kinder/ Erwachsene denken in Bildern, die Geschichte vor dem geistigen Auge abrufen und nacherzählen.

Und während der 6 Stunden Therapie habe ich mich mit Filzproben und Kleinigkeiten beschäftigt. Etwas Material musste einfach mit!
Ein Highlight unserer Woche war noch der Narrensprung in Rottweil! Der etwas andere, vielleicht ursprünglichste Karnevalsumzug! Ich bin ja nur zugezogener Rheinländer, deshalb kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, es hat mir gut gefallen! Die historischen Masken, welche Larven genannt werden, sind schon sehr interessant. Die dazu gehörigen Kostüme haben mir aber noch viel besser gefallen! Es war ein schöner Spaß.






Und zwischendurch waren wir viel an der frischen Luft. Die Gegend ist etwas hügelig, und es war sehr, sehr kalt! Schnee gab es, aber nur noch Reste. Schön war es trotzdem!!








Und kaum zu Hause- bricht der Frühling aus! Zumindest in der Werkstatt. Diese Tischgläser, universell als Licht oder Vase zu benutzen, und die superzarten Stulpen gibt es am 25.3. in der Geschenke Werstatt zum Ostermarkt!



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